30.07.2014

Donauradweg - Etappe #17 und #18

Erst beim Frühstück wird so langsam klar wer nun wie viel Geld für die Übernachtung bekommt. Schlussendlich landen wir bei 2000 Ft. pro Person. Das ist in Ordnung, der Abend war es auf jeden Fall wert. Durch die ganzen Unklarheiten komme ich erst gegen 09:30 Uhr aus Szentendere los. Ist aber nicht so schlimm, da ich schon knapp 30km vor Budapest bin. Frühstück gibt es aber für mich erst etwas später, ich fahre zuerst ein paar Meter.


Nach der Stärkung mit Brötchen und Kakao geht es direkt auf den Weg in Richtung Budapest. Der Weg nach Budapest ist idyllischer als die letzten Tage, aber durch das Wochenende auch bereits am Morgen sehr voll. Ich rolle langsam durch die unterschiedlichen Vororte.




Bei der Einfahrt in die Stadt verfahre ich mich natürlich wieder und lande prompt auf einer viel befahrenen Straße. Es ist warm, ich habe wenig Geduld und der eigentlich angepeilte Campingplatz ist leider geschlossen. Ich bin froh als ich die Skyline von Budapest sehe.


Ich fahre noch ein wenig durch die Gegend, suche mir ein Hotel und checke gegen späteren Nachmittag ein.


Ich habe mich für ein Novotel-Hotel entschieden, fahre mit dem Rad in die Lobby, reserviere mir ein Zimmer und lasse mein dreckiges Rad vom Concierge in den Keller schieben. Für einen Fahrrad-Parkplatz muss erstmal ein kompletter Raum ausgeräumt werden. Ich tippe mal, dass hier schon lange keine Gäste mit Fahrrad mehr waren.

Nach einer kurzen Ruhepause entschließe ich mich noch mal wieder in die Stadt zu fahren und schlendere noch ein wenig durch Budapest. Budapest hat zwei Gesichter, nicht nur Buda und Pest, sondern auch die Touristensicht - alles in sauber, glanzvoll und gepflegt, und dann die Arme-Leute-Sicht - Obdachlose und sehr, sehr viel Müll. Gegen Nachmittag bekomme ich noch mit wie ein Obdachloser vom Leichenwagen aufgesammelt wird und ein zweiter wenig später versucht wird wiederzubeleben - natürlich alles abseits des Tourismus. Auf der offenen Straße prügeln sich zwei Frauen, die Flyer-Verteiler einer christlichen Organisation stehen 10m daneben und schauen einfach nur zu. Für mich nach der Tour durch die Natur alles eher befremdlich, ich kaufe nur noch ein paar Lebensmittel und verschwinde im Hotel.

Am nächsten Morgen geht es um 05:30 Uhr raus um die Stadt mit dem Fahrrad zu entdecken. Alles ist leer, ruhig und eigentlich genauso wie ich es gerne hätte. Die Touristen schlafen noch und  ich fahre ein wenig durch die Stadt. Sehr, sehr angenehm, so hätte ich das gerne vorher gehabt.















Im Anschluss gehe ich noch einen Kaffee trinken und setze mich in ein kleines, aber feines Café. Im liebevoll geführten Fekete fühle ich mich sofort wohl und freue mich, dass ein solches Kleinod dort noch zu finden ist. Ich hoffe, dass die Besitzerin das lange halten kann.


Den Nachmittag verbringe ich im Hotel, lese, schreibe Tagebuch und gammel einfach nur rum während ich das Finale zwischen Djokowitsch und Nadal schaue. Später noch ein Besuch in der Sauna und schlussendlich der letzte Kaffee und gleichzeitig der Abschluss meiner Reise. Am nächsten Morgen geht es nach Hause.




#selfie
Brötchen, Kakao #frühstück

Pizza, Chips und Bier #abendessen

70km #tageskilometer

1305km #gesamtkilometer

80:51 hh:mm #zeit_in_bewegung

16.1 km/h #durchschnitt

27.07.2014

Donauradweg - Etappe #16

Durch die gestrige Beißattacke des Hofhundes habe ich heute morgen keine Zeit verloren und bin sehr früh aus Ács gestartet. Das elende Vieh war glücklicherweise noch nicht zu sehen und so konnte ich unbehelligt losfahren und bereits gegen 08:00 Uhr bin ich in Komáron.


Vor der Stadt treffe ich auf eine Festungsanlage, die ich mir in der früh gerne anschauen würde.




Viel weiter als hinter den ersten Festungsring komme ich nicht. Ich werde direkt von freundlichen, aber bestimmenden Mitarbeitern aufgehalten und darauf hingewiesen, dass ich den Bereich nur mit einer gültigen Karte betreten darf. Auf meine Frage wo ich diese denn bekommen kann herrscht Ratlosigkeit, da der Ticketshop noch nicht aufgemacht hat. Also schenke ich mir den Besuch und fahre einfach weiter.


Ich halte wenig später zum Frühstück am Lidl und genieße den Start in den Tag indem ich in der Sonne sitze und eine Kleinigkeit esse.


Der obligatorische Schokoriegel darf natürlich nicht fehlen.


Frisch gestärkt geht es weiter in Richtung Budapest und ich habe für mich beschlossen, dass ich den Weg über Tata wählen werde. Die Alternative soll zwar deutlich anstrengender sein, ist aber landschaftlich schöner. Leider scheitert es mal wieder am Buch bzw. an der Unverständlichkeit meinerseits. Ich finde weder die Brücke an der ich links abbiegen soll, noch ein Hinweisschild auf Tata. Daher fahre ich auf der Hauptroute, wieder auf einer vielbefahrenen Bundesstraße, weiter.


Kurz nach Neszmely, nach kilometerlanger Fahrt durch heruntergewirtschaftete Industriegebiete, immer an der B11 oder B10 entlang, entscheide ich mich die Alternative rückwärts zu fahren und doch noch einen kurzen Abstecher nach Tata zu machen. Ich fahre in die Weinberge und krieche satte 50 Minuten im ersten Gang durch die sengende Sonne den Berg hoch. Die kontinuierliche Steigung ist keine Wohltat und dementsprechend gar bin ich, als ich auf dem Gipfel angekommen bin. Der Blick ist allerdings grandios.


Nachdem ich oben bin werfe ich einen Blick auf die Karte und sehe, dass das nur einer von vielen, vielen Anstiegen ist. Angesichts der Wetterbedingungen, jetzt schon mehr als 30°C, und dem weiteren Verlauf entscheide ich mich den Berg wieder runter zu fahren und auf der normalen Route Strecke zu machen.


In Estergorm angekommen erhole ich mich zuerst von der Strecke. Ausschließlich Bundesstraße mit Bussen, LKW und massenweise PKW. Nicht so toll, aber gut ausgebaut. Ich setze mich in den Schatten, esse eine Kleinigkeit und genieße den kühlen Steinboden der Kirche vor der ich sitze.



Direkt danach geht es in die Innenstadt, Sightseeing und Fotografieren. Ich strampel die Berge hoch und freue mich über nette Gebäude und tolle Aussichten. Einzig allein die Scharen an Schulklassen und aufdringliche Bettler stören das Bild.






Nach dem Ausflug in die Stadt geht es wieder ins Grüne. Auf einem kleinen Radweg geht es in Richtung Szob.


Kurz vor der Fähre treffe ich auf Theo und Hannes, die beiden sind mit dem MTB und jeweils einem Anhänger unterwegs. Ich hatte das Duo schon vor Bratislava, beim Reifenflicken, und dann auch nochmal in Reijká gesehen. Wir trinken ein Bier zusammen, warten auf die Fähre und tauschen uns über die Erlebnisse auf dem Radweg aus.


Die Fähre bringt uns schnell über den Fluss und es geht danach getrennt, vorerst wie sich herausstellen sollte, weiter.


Mein Plan war, dass ich bis ins Donauknie fahre und dort dann mit der Fähre übersetze und auf der anderen Seite übernachte. Am Fähranleger bietet sich mir allerdings das folgende Bild.


Die Fähre ist nicht mehr vorhanden und so muss ich, wohl oder übel weiterfahren. Die Landschaft macht es mir leicht und die Beine sind noch fit.




Ich fahre bis Vác und komme dort gegen späten Nachmittag an. Da die Fähre gerade weg ist, fahre ich nochmal in die Stadt und schaue mir alles an. Neben den tollen Gebäuden sehe ich auch noch eine Darbietung der lokalen Rollstuhltanzgruppe. Die Kombination ist irgendwie faszinierend und sieht auch noch elegant aus, meine Respekt haben die Darbieter auf jeden Fall.



Gegen 18:00 Uhr fahre ich mit der Fähre auf die andere Seite und treffe Theo und Hannes. Wir entscheiden uns noch ein wenig zusammen zu fahren und suchen einen Campingplatz. Das stellt sich schwieriger als gedacht dar. Ich hatte bis dato noch keinen Campingplatz der nicht existent war, hier aber scheinen alle Möglichkeiten wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Nur noch die Ruinen oder alte Schilder sind auffindbar. Wir fahren bis Szentendere das Camp eines kleine Kanuverleihs erreichen. Dort werden wir herzlich aufgenommen, die beiden laden mich auf ein Abendessen ein und wir sitzen lange am Feuer.




#selfie

Brötchen, Buttermilch, Kakao #frühstück

Banane, Müsliriegel #mittagessen

Fertignudeln, Wurst, Käse, Bier #abendessen

"Em bähhhhhhhhh..." #zitat 

127km #tageskilometer

1235km #gesamtkilometer

75:19 hh:mm #zeit_in_bewegung

16.4 km/h #durchschnitt