Wir werden von leisen Tropfen auf das Zelt geweckt und müssen feststellen, dass es ja auch Regen in Schweden zu geben scheint. Nur fair, denn wir hatten bereits ausreichend Tage mit herrlichem Wetter. Wir bleiben etwas länger liegen und warten bis der erste Regen verstreicht, so dass wir in Ruhe frühstücken können und nicht im Zelt essen müssen.
Von Skifors geht es auf den nächsten großen See, den Västra Silen. Der See ist sicherlich einer der größten im Seen-System des Dalslandkanal.
Geplant haben wir, dass wir heute bis Gustavsfors fahren und dort einige der Vorräte aufstocken und ergänzen.
Kartenmaterial: OpenStreetMap |
Das Befahren der großen Seen ist zum einen langweilig - aufgrund wenig Abwechslung - und zum anderen sehr imposant durch den teilweise kräftigen Wind.
Die Wellen sind heute sehr, sehr hoch und wir müssen konzentriert paddeln. Die Einfahrt in den See wird uns durch massig Wind schmackhaft gemacht und wir sind froh, dass wir diesen im Rücken haben und nicht gegen den Wind paddeln müssen.
Wir passieren Krakviken, eine weitere Verleihstation unseres Verleihers, sowie eine Fischfarm mitten im See. Da ich keine Angelausrüstung im Boot habe sehe ich die vielen Möglichkeiten immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Hier wäre sicherlich im Bezug auf den Fischfang einiges möglich gewesen - unzählige Berichte bestätigen mir dieses. Wir kämpfen uns mit den Wellen an den kleinen Inseln vorbei und sind froh als wir mal wieder im Windschatten einer Bucht angelangt sind.
Schon bald haben wir den Kanal zur Einfahrt nach Gustavsfors erreicht und paddeln wieder im ruhigen Fahrwasser.
Am Ende des Kanals ist Umtragen angesagt, die Schleuse ist natürlich auch hier außer Betrieb. Wir wollen nur ungerne über die Brücke und den gesamten Ort umtragen und entscheiden uns für den etwas schwierigeren Weg und nutzen das Gelände von Alcatraz. Glücklicherweise ist es hier nicht so schwer auf und wieder vom Gelände zu kommen. Das Umtragen ist recht schnell erledigt und wir genießen die verdiente Pause im Hafen und nutzen die Zeit für eine kleinen Einkauf im örtlichen Supermarkt.
Zur Mittagspause gibt es ein schwedisches Original - Kalles. Im wesentlichen eine Paste aus geräuchertem Fischrogen (Dorsch) zusammen mit ein paar anderen Zutaten. Hätte ich allerdings gewusst, dass es eine deutsche Bäckerei vor Ort gibt, dann wären wir sicherlich auch auf einen Abstecher dort gewesen.
Wir fahren anschließend frisch gestärkt weiter und entdecken das Playmate (aufgrund der vielen Fotos die von der holden Dame bereits gemacht worden sind) des Nordens - eine Holzstatue, geschnitzt und bemalt auf einem Felsen.
Örtliche Kunst, sehr schick. Wir fahren aus dem windgeschützen Bereich heraus und kriegen direkt die volle Breitseite des Wetters ab. Der Wind hat in der Zwischenzeit noch einmal aufgefrischt und erwischt uns unvorbereitet, so dass wir zuerst orientierungslos durch die Gegend treiben.
Nicht weit hinter der Ausfahrt aus dem Hafen legen wir an - neben der trockenen Hütte, diese hatten wir nicht gesehen, lag zu versteckt. Wir lassen den Abend bei einem kleinen Feuer im Kocher und mit einem Buch im Schlafsack ausklingen.