22.02.2016

#7 | Bohusleden, Dalsland, Värmland - Schweden mit Umwegen

Das leise Plätschern der Wellen noch im Ohr geht es nicht ganz so spät aus dem Zelt. Heute stehen nahezu hindernisfreie - eine Umtragung - Wasserkilometer auf dem Plan.

Kartenmaterial: OpenStreetMap
Es gibt das üblich Frühstück, ergänzt durch ein paar Vorräte aus den Tonnen. Frisches Obst ist eine Wohltat und schmeckt draußen in der Regel noch deutlich besser.


Dazu kommt noch ein wenig Trockenfleisch und der morgendliche Brei ist nicht mehr ganz so öde.

Nach einem Bad im See geht es in die Kanus und raus aus der windgeschützten Bucht. Wir hatten gestern bereits sehen können, dass an der Insel eine richtige Windkante entlangläuft und die Wellen bereits Schaumkronen tragen. Am Zipfel er Insel frischt der Wind richtig auf und wir sind für einen Augenblick Spielball der Wellen - fast werden wir auf das Ufer gedrückt. Die Wellen sind ca. 75cm hoch und kommen von schräg hinten. Wir legen uns kräftig ins Ruder damit wir nicht abtreiben oder kentern. Ca. 1.5 Stunden kämpfen wir gegen Wind und Wellen bevor wir wieder in ruhigen Gefilden sind und den Laxjön hinter uns lassen können.

Die Umtragung in Skapafors kann nicht umfahren werden. Wir müssen raus aus dem Wasser und den Sprung von fast 30 Höhenmetern mit dem Boot absolvieren. Es geht steil bergauf, sehr steil...



Auf dem Weg sehen wir die erste - zumindest in diesem Gebiet, vorher hatten wir bereits einige gesehen - Kreuzotter auf dem Schotter. Als wir mit dem Boot näher kommen versteckt sich die Schlagen unter einem der Betonsockel und ist aus unserem Sichtfeld verschwunden. Nur mit Barfußschuhen oder Trekkingsandalen bekleidet möchte ich den Tierchen eigentlich nicht begegnen. Die Portage ist aufgrund eines Kraftwerkes notwendig. Der imposante Abflusskanal ist sicherlich 10 - 20m tief und gute 50m breit. Kaum vorzustellen was da an Wasser durchlaufen könnte.

Wir setzen das Kanu oberhalb des Auslaufes wieder ein und fahren unter einer tiefen Brücke hindurch zu einem kleinen Restaurant in der Nähe einer Schnellstraße.


Kein kulinarisches Highlight, aber trotzdem warm und lecker. Zumindest bringt das ein wenig Kraft für die weiteren Kilometer auf dem Svärdlang - auf diesem sind wir mittlerweile angekommen.



Der See ist langgezogen und relativ schmal. Kleine Häuser säumen die Ufer und an manchen Stellen ist bereits deutlich gekennzeichnet, dass Camping hier nicht überall geduldet wird. Das ist allerdings auch kein Problem, da ausreichend Zelt- und Lagerplätze vorhanden sind. Diese werden durch eine spezielle Organisation in Ordnung gehalten und mit Feuerholz versorgt. Sehr komfortabel, allerdings kostenpflichtig.

Die Kilometer verfliegen in diesem abwechslungsreichen Gebiet und schon bald sind wir an unserem Ziel für heute angekommen. Wir treffen auf eine Zeltwiese mit ausreichend Feuerholz, einem WC-Häuschen und einem tollen Blick auf den See.


Gegen den kühlen Wind und für das Wohlbefinden entfachen wir ein Feuer und setzen uns gemütlich auf die bereits installierten Baumstämme.

Für einen solchen Augenblick habe ich einen ganz besonderen Müsliriegel eingepackt und genieße diesen jetzt mit Blick auf den See - danke Kathi.


Wir lassen den Abend am Lagerfeuer ausklingen.



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