30.09.2013

Märkische Umfahrt - Unterwegs auf Dahme und Spree XIII

Pudding und Wasa zum Frühstück. Das macht müde Schatzis munter und stark für die vorletzte Etappe.



Insgesamt sind heute nur knapp 10km zu bewältigen, somit können wir ganz entspannt vor uns hinpaddeln und die Natur genießen.



Die Schleuse in Hartmannsdorf ist schneller erreicht und die dicke, deutlich alkoholisierte Frau erklärt sich bereit uns für einen kleinen Schleusengroschen die Tore zu öffnen. Hinter der Schleuse machen wir dann eine nette Bekanntschaft. Eine kleine Familie hat sich verfahren und fragt bei uns nach dem Weg. Es stellt sich heraus, dass die vier mit ihrem Kanu knappe 5km zu weit gepaddelt und deutlich weiter gefahren sind, als sie es eigentlich wollten. Wir genießen die gemeinsame Rückfahrt und der Plausch macht die Paddelei für Schatzi deutlich leichter.

Die gemeinsame Mittagspause verbringen wir dann am Waldrand und schwelgen in den Genüssen von Frikadellen, Trailmix und frisch gekochtem Pudding. Die beiden Jungs haben leuchtende Augen!


Zusammen geht es weiter nach Lübben, wo wir die vier mit einer kleinen Leckerei verabschieden und Richtung Lübben abbiegen.


Es geht über die idyllische Berste, wo uns in regelmäßigem Takt die Spreewaldkähne entgegen kommen. Quasi wie eine Autobahn für Kähne. Rückblickend würde ich jedem empfehlen dieses Stück, so idyllisch Teilbereiche sein mögen, zu umfahren und einen anderen Weg zu wählen.



Die Schleusen auf dem kurzen Stück sind fest in der Hand der lokalen Schleusenmafia und wir werden nur bedingt freundlich empfangen.


Wir leben damit und sind froh als wir schlussendlich den letzten Kahn hinter uns lassen ...


... und auf dem Campingplatz einkehren.

Den Nachmittag verbringen wir mit Lesen, Herumlungern und einer frischen Dusche. Erst gegen Abend machen wir uns auf die in Stadt, wo wir noch kurz mit einem Reiseradler sprechen. Danach geht es in ein lokales Restaurant und wir lassen den Abend ausklingen.

27.09.2013

Märkische Umfahrt - Unterwegs auf Dahme und Spree XII

Nach einer etwas unruhigen Nacht starten wir am nächsten Morgen auf die letzte Etappe der märkischen Umfahrt, danach geht es wieder durch den Spreewald zum Ausgangspunkt zurück. Die Nacht war nicht nur aufgrund des Gekreisches der Mädchengruppen unruhig, auch die Meditations- und Lobpreisungsgesänge der christlichen Gruppe waren extrem anstrengend. Gefehlt haben an dieser Stelle definitiv Ohrstöpsel! So waren wir noch etwas müde und sind etwas später in den Tag gestartet.


Bei mäßigem Wind und bestem Sonnenschein ging es über den Köthener See Richtung Randkanal.


Im Randkanal angekommen erwartete uns die längst vermisste Stille. Nur noch Geräusche der Natur, das leise Gluckern des Flusses oder das Schnauben der Pferde am Ufer waren zu hören.


Dementsprechend langsam und bedächtig fuhren wir über den Kanal.


Nach knapp 4km war dann die Schleuse in Groß Wasserburger erreicht und wir entschieden, dass wir auf die Gruppe aus der Jugendherberge warten wollten. Nach ca. 10-15 Minuten waren auch die erste Boote der Gruppe da und nach und nach trudelte auch der Rest der Bande ein. Unter großem Geschnatter ging es in die Schleuse, aber nach oben und wieder aus der Schleuse heraus. Glücklicherweise war für die Jungs und Mädels eine Pause direkt an der Schleuse geplant, so dass wir entspannt Richtung Puhlstrom paddeln konnten.


Die verzweiten Kanäle im Spreewald hatte ich bereits vermisst. Die kleinen Kurven und Kehren sind einfach deutlich abwechselungsreicher als das teilweise monotone Paddeln auf Dahme und Spree.


Auch die Natur ist etwas vielfältiger, nach und nach waren auch wieder die auf der Fahrt häufig zu sehenden Libellen in unserer Nähe und nahmen auf dem Bug der Kajaks Platz.


So macht Paddeln Spaß!


Die Paddelei gegen den Strom war allerdings deutlich anstrengender als gedacht. Der Puhlstrom erwies sich als harter Gegner und dementsprechend mussten wir gegen die Strömung arbeiten. Wir waren froh als endlich die Schleuse "Oberer Puhlstrom" in Sicht gekommen war.


Endlich war Zeit für eine Pause. Ein frischer Apfel, ein wenig Jerky und ein Balisto waren geeignet um die Energievorräte wieder aufzufüllen.


Schatzi sah zu dem Zeitpunkt auch etwas fertig aus, so dass eine Pause quasi verpflichtend war.


Nach ein wenig Regeneration ging es dann weiter Richtung Schlepzig, dem angedachten Platz für eine Übernachtung. Eine Nachfrage bei den stark alkoholisierten Kahnkapitänen ergab allerdings, dass der WWRP nicht mehr für eine Übernachtung freigegeben ist. Allerdings könne man uns "freundlicherweise" einen Platz auf dem eigenen Hof anbieten. Sorry, nein danke...

Also ging es weiter Richtung Lübben, in Schlepzig wollten wir dann nicht mehr bleiben. Glücklicherweise waren wir wieder auf dem Wasser, denn sonst hätten wir das junge Rehkitz am Ufer nicht entdecken können.


Die Mutter war etwas scheuer und sprang direkt in den Wald zurück. Das Kitz allerdings war weniger scheu und ließ sich entspannt ablichten.


Beschwingt von der Begegnung in der Natur ging es die restlichen 4km Richtung Petkampsberg, dem Ziel für heute. Am netten Gasthaus Petkampsberg konnten wir dann im letzten Sonnenlicht des Nachmittags das Zelt aufstellen.


Schatzi hatte keine Lust mehr zu kochen und somit entschieden wir uns im Restaurant eine Kleinigkeit zu essen. Schatzi war es recht, da die Müdigkeit bereits fortgeschritten war.


Für mich gab es wieder ein gepanschtes Bier zu total ätzenden Kibbelingen, für Schatzi gab es eine Spezi zum leckeren Spreewaldteller mit hausgemachten sauren Gurken.


Als Nachtisch gab es für uns beide einen aufgetauten Apfelstrudel mit Eis und Sahne.


Satt und einigermaßen zufrieden krochen wir in unser kleines Camp!


  • Frühstück
    • Dosenfisch, Trekkingkekse
  • Mittagessen
    •  Äpfel, Jerky, Mars
  • Abendessen
    • Gurkenteller, Kibbelinge, Apfelstrudel
  • Ärgernis
    • Zeitgenosse an der Schleuse, nichts ging schnell genug, geglänzt hat er aber nur durch eigene Unfähigkeit 
  • Highlight
    •  junges Reh auf 2.5m Entfernung
  • Track

23.09.2013

Märkische Umfahrt - Unterwegs auf Dahme und Spree XI

Nach dem Aufwachen war heute das erste Mal ein wenig Überzeugungsarbeit notwendig, damit wir keinen Pausentag einlegen, sondern entspannt den nächsten Paddeltag angehen. Die lange Tour vom Sonntag war wohl bei Schatzi noch so sehr in den Knochen, dass ein Pausentag eine realistische Option wäre. Schlussendlich war aber der Konsenz, dass wir bis Märkisch Buchholz fahren und dort nach 12km unser Lager aufschlagen. Schatzi war aber nicht ganz glücklich...


Das Frühstück war heute ausgezeichnet. Wir haben den gestrigen Tag zum Einkaufen genutzt und können so richtig aus den Vollen schöpfen. Joghurt...


... und Rührei mit Speck und Bifi sind nur kleine Teile des Buffets.


Gut gestärkt ging es dann gegen 11:30 aufs Wasser, wenige Paddelschläge von der Schleuse hinter Prieros entfernt. Die Schleuse war zwar bereits nahezu geschlossen, aber wir hatten Glück und der Schleusenwärter hat extra für uns ein weiteres Mal aufgemacht. Die Unterhaltung in der Schleuse war spannend, aber auch anstregend, da es beim Gesprächspartner ausschließlich um Kilometer ging, weniger um das was die Natur selbst ausmacht. Wir haben ihn dann nach der Schleuse ziehen lassen und sind entspannt weitergepaddelt.


Wie bereits an den vergangenen Tagen war auch hier die Sonne unser ständiger Begleiter!



Das die Wolken allerdings nicht nur für tolle Effekte auf den Bildern sorgen, wurde uns das erste Mal vor der Schleuse an der Hermesdorfer Mühle klar. Der erste Regenguss der Tour zwang uns unter die dichte Ufervegetation.


Glücklicherweise rissen die Wolken wieder auf und die Sonne kam im Anschluss hervor.


Es konnte also entspannt bis Märkisch Buchholz gehen.


In Märkisch Buchholz mussten wir dann erkennen, dass der WWRP bereits von einigen Leuten besetzt war. Aus dem Grund entschlossen wir uns zu einem in der Karte als Rastplatz beschriebenen Platz hinter Märkisch Buchholz zu fahren. Dazu waren allerdings die zwei Wehre (einmal mit elektrischer Seilwinde, einmal manuell) zu überwinden.


Die insgesamt 12m werden in zwei Etappen überwunden! Im ersten Schritt müssen Bootswagen und Stahlseile der elektrischen Winden bis nach unten zum Wasser gebracht werden. Quälend langsam...


Sind die beiden Kajaks verladen (glücklicherweise passen beide auf einmal auf den Bootswagen), wird die Seilwinde angehangen und es kann losgehen.


An der ersten Station wird das Seil umgehangen und die Kajaks auf den Weg zur zweiten Station geschickt.


Eine seeeeeeehr umfangreiche Aktion. Wir waren froh, dass wir das nicht am nächsten Tag geplant haben.

Das zweite Wehr ist mit einem alten, sehr schweren Bootswagen ausgerüstet. Alleine nur unter großer, großer Kraftanstrengung zu bewegen.


Sobald der Wagen allerdings in Bewegung ist, funktioniert das ganz gut und das Wehr ist schnell rechts überholt.

Angedachtes Ziel war ein kleiner Rastplatz hinter Märkisch Buchholz. Dort angekommen mussten wir allerdings realisieren, dass weder Dixi, noch andere Infrastruktur vorhanden ist. Zusätzlich war der direkt am Rastplatz verlaufende Weg auch noch stark befahren. Wir entschieden uns nach längerer Diskussion für eine Weiterfahrt. Mittlerweile hatte es auch wieder angefangen dunkler zu werden...


Es kam, wie es kommen musste und ein Gewitter brach über uns herein. Links und rechts nur hohe Ufer, einzige Möglichkeit sich unterzustellen war die spärliche Vegetation.


Während also Blitz und Donner wüteten, Regen wie aus Eimern herunterkam und der Wind immer stärker wurde, mussten wir tatenlos direkt unter Ufer warten bis der Regen nachgelassen hat. Glücklicherweise war es nicht länger als eine halbe Stunde, so dass wir im Anschluss direkt weiterfahren konnten. Neues Ziel war jetzt die Jugendherberge am Köthener See.


Dort angekommen wurden wir vom totalen Kontrastprogramm zu den letzten Tagen empfangen. Lärmende Jugendliche jeden Alters, eine christliche Organisation - bis spät in die Nacht indoktrinierend und heruntergekommene Dusch- und Waschräume. Nichts desto trotz waren wir happy, dass wir die Etappe geschafft haben.


Vielleicht war aber auch Anzahl der Kilometer der Grund dafür, dass mein Spoon jetzt eine andere Form hat...



  • Frühstück
    • Rührei, Brötchen und Joghurt
  • Mittagessen
    •  Kekse, Trockenfleisch, Balisto
  • Abendessen
    • Spaghetti mit Tomatensoße, Bifi, Haribo
  • Ärgernis
    • der langsame Bootswagen an der Seilwinde
  • Highlight
    • Passant, der Hilfe beim Umtragen angeboten hat
  • Track

20.09.2013

Märkische Umfahrt - Unterwegs auf Dahme und Spree X

An diesem Morgen haben wir länger geschlafen als sonst. Die lange Durchfahrt durch den Dämeritzsee, den Seddinsee und den Zeuthener See haben deutlich mehr Körner aufgebraucht als gedacht. Daher haben wir uns doppelt auf das Frühstück gefreut. Geplant war Milchreis, geworden ist sind es allerdings dann doch die Müsliriegel. Leider war der Milchreis nicht wirklich genießbar. War anscheinend doch schon zu lange abgelaufen! Glücklicherweise konnte Schatzi beim Bäcker noch zwei Törtchen auftreiben. Zusammen mit den Müsliriegeln ein akzeptables Frühstück!

Um fast 11 Uhr sollte es dann schlussendlich aufs Wasser gehen. Der ohnehin nicht ganz so super gestartete Tag hatte für Schatzi allerdings noch eine Überraschung.


In 20cm tiefem Wasser bestand glücklicherweise keine Gefahr, so konnte ich zuerst das Bild knipsen und mich dann liebevoll um die Gekenterte kümmern. Die Laune von Schatzi war allerdings auf dem Tiefpunkt und wir schlichen durch die sonnige Landschaft...


Durch die letzte Etappe noch etwas mitgenommen ließen wir den heutigen Tag langsam angehen und genossen die Natur und die Sonne.


Einfach ein wenig treiben lassen und an nichts denken, gar nicht so schwer bei dieser Kulisse ...


Die Kanäle waren wieder deutlich enger, die Motorboote deutlich seltener und das Wetter war wieder deutlich besser!


Kurz nach Mittag gab es dann eine Belohnung für die gestrige Etappe. In "Kuddels Lustiger Stube" gab es ein deftiges Mittagessen ...


... ein gepanschtes Bier ...


... und für's Schatzi ein dickes Eis.


So gestärkt waren die knapp 4km bis Etappenende einfacher zu paddeln.



Einzig allein die finsteren Gesellen am Wegesrand machten einen nicht ganz vertrauenswürdigen Eindruck.


Eine lohnende Beute wären wir nach dem Mittagessen wohl gewesen!

Durch die kurze Etappe waren wir bereits am frühen Nachmittag auf dem Campingplatz am Mühlenfließ Station machen. Der kleine, naturbelassene Campingplatz bot genügend Platz für Zelt und Boote, allerdings mussten wir diese ein Stück weit tragen, so dass wir uns auch hier wiedereinmal einen Bootswagen gewünscht haben.


Nach dem Einkauf im lokalen Supermarkt (Ersatz für Dr. Oetker "Süßer Moment" = "Schlemmer Pause" von Komet, wie lange habe ich danach gesucht) konnten wir in der Nachmittagssonne noch ein wenig lesen und entspannen.


Gaaaaaanz entspannt!


Gegen Abend zog dann leider doch noch Regen auf, so dass wir das erste Mal gezwungen waren um Zelt zu kochen.


Ein wenig beengt, aber nicht unbedingt unbequem. Geht also, aber das habe ich ja bereits auch bei der Radtour gemerkt.


Nach einem Gute-Nacht-Fuchs, gesehen auf dem abendlichen Gang zum Waschhaus, und einem Gute-Nacht-Kuss ging es dann in den warmen Schlafsack.