Was aber niemand bedenkt - man kommt aus dem Winterloch und muss in den Anfangsmonaten eines Jahres bereits mit dem Training für die längere Tour starten. Und das kann teilweise recht anstrengend, häufig sehr kalt und in vielen, vielen Fällen sehr nass werden.
Die ersten Touren liefen - abgesehen von der Kälte - noch glimpflich ab. Vielleicht bin ich mal ein wenig nass geworden, aber schlussendlich meist ohne größere Probleme am See oder auf dem Campingplatz gelandet. Mir war aber bereits klar, dass das nicht immer der Fall sein kann.
Geplant waren knapp 160km, aufgeteilt in zwei ca. 80km lange Etappen. Mit den entsprechenden Ungenauigkeiten sollte ich da auf insgesamt 80-90km pro Tag kommen.
Der Start in den Tag war nahezu perfekt, es war nicht zu kalt, nicht zu warm - angenehm für eine längere Fahrradtour. Die Sonne schien, die Straßen waren trocken und nur wenig Wind.
Ich konnte also entspannt durch die Landschaft radeln und mir verschiedene Ecken rund um Osnabrück anschauen. So beispielsweise die Natur in Lüstringen...
... oder auch die Landschaft kurz vor Wellendorf.
In Kloster Ösede war es dann Zeit für eine Frühstücks bzw. Mittagspause und ich genoss die wärmenden Strahlen der immer noch scheinenden Sonne.
Danach ging es zügig weiter und bereits kurz nach Mittag war ich über Hilter (fast Outback) ...
... in Lienen angekommen und auf dem Weg nach Kattenvenne - auch wenn die Straßen schlechter wurden.
Mit der Qualität der Straßen litt auch leider das Wetter. Die Bewölkung nahm zu und kurz hinter Lienen fing es kontinuierlich an zu regnen und die Temperatur fiel rapide ab. Bereits in Kattenvenne war ich komplett nass und musste Unterschlupf suchen.
Leider hatte es sich komplett eingeregnet und es wurde und wurde nicht besser. Dicke Tropfen auf dem GPS waren ein ständiger Begleiter.
Vorbei an der Angelstelle früherer Jahre...
... ging es in Richtung Übernachtungsplatz - natürlich nicht ohne Pause im liebevoll gestalteten Kötters Kotten. Mit selbstgebackenem Kuchen (Stachelbeertorte) und einer heißen Schokolade sah die Welt schon etwas besser aus.
Aus dem warmen Kotten ging es dann direkt zum See - das Zelt stand innerhalb weniger Minuten und der Schlafsack lag ausgebreitet auf der Isomatte.
Ein kurzer Check der Wetter-App (www.windfinder.com) machte deutlich, dass die Nacht "etwas" windiger werden würde.
Es frischte deutlich auf und die anderen Angler am See hatten Schwierigkeiten ihre Zelte sturmsicher zu verankern.
Die restliche Nacht verlief bis auf das Flattern der Zeltwände allerdings warm und ruhig. Der vorausgesagte Regen setzte dann pünktlich gegen Morgen ein, so dass beim Einpacken direkt alles wieder klatschnass war - inkl. mir und den Radklamotten.
Aufgrund des Wetters und des Temperatursturzes kam daher nur eine Überlegung in den Sinn.
Dreckswetter. Rückfahrt abgebrochen - zu viel #Wind, zu viel #Regen, zu viel #Weichei!
— sascha.doemer (@SaschaDoemer) 29. März 2015
Also wurde das ganze Geraffel ins Auto verpackt, nach Hause gefahren und damit die Rückfahrt deutlich verkürzt. Naja, so bliebt wenigstens Zeit die Köder für die kommende Woche auf Fehmarn vorzubereiten.
Und die Vorhersagen machen auch bereits Mut, fast kein Wind in Sicht...