05.01.2014

Osnabrück - Haddorf - Osnabrück

Der Frosch ist wieder auf der Reise. Die Vorbereitung für den Sommer steht in den Startlöchern und der Trainingszustand muss wieder hergestellt werden. Mit dem Einverständnis vom Schatzi ging es zwei Tage auf Tour. Der Weg wurde vorher über gpsies.com geplant und steht für eventuelle Nachahmer als öffentliche Tour bereit (Tag 1 und Tag 2). Der grobe Streckenverlauf sah wie folgt aus:

Osnabrück - Lotte - Ibbenbüren - Hörstel - Rheine - Neuenkirchen - Haddorf - Rheine - Bevergern - Mittellandkanal - Stichkanal Osnabrück - Osnabrück

Insgesamt laut Planung ca. 144km, geworden sind es schlussendlich genau 150km laut GPS. Da sind aber auch die Kilometer für den Einkauf, das Bummeln in Rheine und die zahlreichen Haltepunkte an Sehenswürdigkeiten bereits enthalten.

Bei bestem Wetter ging es am Samstag morgen in den Sattel. Vom angekündigten schlechten bzw. herbstlichem Wetter war noch nichts zu spüren. Nach der schweren Gewitterfront der vorangegangenen Nacht (Bericht bei der NOZ) war ich da etwas skeptisch. Aber der blaue Himmel am nächsten Morgen versprach kaltes, aber nettes Wetter.


So ging es Richtung Lotte, vorbei an mit der Polizei diskutierenden Passanten, betrunkenen Dörflern und vielen, vielen anderen kleinen Dingen, die die Fahrt bis Ibbenbüren schnell verfliegen ließen.



In Ibbenbüren war der Dirtpark, im Gegensatz zum letzten Jahr, wie ausgestorben, so dass ich fast eine Runde riskiert hätte. Nur ein leichtes Ziehen im linken Zeigefinger hielt mich davon ab ;-)


Nach Ibbenbüren führt der Radweg entlang der Ibbenbürener Aa, ebenfalls eine sehr schöne Art bis Hörstel zu fahren.


Bis ganz nach Hörstel ging es dann allerdings nicht, in diesem Fall ging mein Weg direkt zum nassen Dreieck nach Bevergern, wo ich mit einem leckeren Snack...


... die Aussicht genoss.


Die Zahl der Spaziergänger und Ausflügler hielt sich noch in Grenzen, so dass ich ganz entspannt weiterradeln konnte.

Der restliche Weg bis Rheine und von Rheine nach Neuenkirchen war landschaftlich eher uninteressant und so blieb das einzige Motiv, welches ich festgehalten habe das Kalkwerk zwischen Rheine und Neuenkirchen.


Das anschließende 'Rennen' gegen den Rentner mit dem Elektrofahrrad habe ich verloren. LmaA, die Dinger sind mit maximaler Unterstützung deutlich schneller als ich mit meiner Möhre und Gepäck. Nach ca. 2.5km habe ich ihn gnädigerweise ziehen lassen...

Ziel der Etappe war der kleine Campingplatz an den Haddorfer Seen. Zwar war ich aufgrund der Bewertungen etwas skeptisch, aber die Alternativen waren mehr als dürftig. Gerade zu dieser Jahreszeit...
Am Campingplatz angekommen wurde ich direkt freundlich begrüßt, die übliche Skepsis bzgl. meines Gesundheitszustandes war aber vorhanden. Die obligatorische Frage "Wie kann man denn bei dem Wetter mit dem Rad und einem Zelt unterwegs sein?" durfte allerdings nicht fehlen. Belegt war der Campingplatz hauptsächlich von Dauercampern die entweder dort ihren Silvesterurlaub verbracht hatten, oder ihre Wagen wieder auf Vordermann brachten. Der Besitzer selbst übernahm die Formalitäten der Anreise, wies mir - ohne Aufpreis -  einen der Komfort-Stellplätze für Wohnwagen zu und wies mich noch auf die sanitären Anlagen hin. Also flugs das Zelt aufgebaut...


... und ab unter die Dusche.

Frisch geduscht und warm eingepackt war dann eine Runde über den Campinplatz fällig. Die vielen Dauercamper haben ihre Wagen nett dekoriert und die ein oder andere Parzelle hat mit einem Wohnwagen nicht mehr viel gemeinsam. Typisch deutsches Campen eben...



Der Zeltplatz im Kiefernhain ist ebenfalls super gepflegt und sicherlich im Sommer eine Empfehlung. Mir hat der Platz gut gefallen und nach einem Topf Nudeln ging es mit dem Kindle in den Schlafsack.

Am nächsten Morgen wurde ich bereits früh durch prasselnden Regen auf dem Zelt geweckt. Da es allerdings noch dunkel war, habe ich mich einfach umgedreht und noch eine Runde die Augen zugemacht. Das Zelt war allerdings komplett nass...


Die Sachen war schnell eingepackt, das Rad wieder abfahrbereit und der doch leicht schmerzende Hintern wieder auf dem Rad. Es ging Richtung Rheine, wo ich kurz an der Hünenborg auf dem Thieberg angehalten habe. Bereits am Vortag hatte ich das Denkmal gesehen und war neugierig um was genau es sich handelt.


Normalerweise sind Kriegsdenkmäler nicht so mein Ding, aber das fand ich recht nett. In Rheine selbst ging es direkt an der Ems entlang. Der Emsradweg ist sicherlich auch ganz nett zu befahren.


Über die Dörfer ging es immer weiter Richtung Mittellandkanal und kurz nach dem alten Truppenübungsplatz in Rheine kam auch die Sonne raus.



Der Weg am Kanal ist zwar mit dem Rad gut zu befahren, bietet aber landschaftlich nur wenig Reize. Die Industrie herrscht bei einer solchen Wasserstraße nun mal vor.


Nichts desto trotz ist die Strecke schön und durch die Sonne doppelt so nett. Da stören auch die Scharen an Spaziergängern mit Hunden, Rädern, Kindern und Stöcken nicht.


Bis kurz hinter Recke war die Strecke gut zu befahren. Danach wurde allerdings die Strecke durch die Baustelle erheblich schlechter.


Auch die öffentlichen Wege waren keine Alternative und so musste ich mich mit der Fuhre über nicht befestigte Wege quälen. Sehr, sehr lange Kilometer bis zum Ende der Baustelle - danach war eine kleine Pause mit einem leckeren Früchtebrot willkommen.


Die letzten Kilometer über den Stichkanal bis nach Osnabrück vergingen wie im Flug und so war ich, anders als diese drei Sportler...


... bereits am frühen Nachmittag wieder zu Hause und konnte mich meiner dreckigen Sachen entledigen und unter die Dusche hüpfen.