So war der Plan...
Die erste angenehme Überraschung war, dass der kleine Laden auf dem Dorf auch am Muttertag geöffnet war. So war das Frühstück wie an vielen Tagen mehr als üppig.
Für eine gute Grundlage gab es zuerst einen Seitenbacher Riegel. Pappige Konsistenz, aber richtig viel Power dahinter.
Dazu gab es ein leckeres, frisches Käsebrötchen und eine Flasche Spezi.
Lecker!
Danach ging es auf den Sattel und an die Pedale. Die Etappe sollte länger werden, allerdings war mir das zu dem Zeitpunkt noch nicht klar.
Landschaftlich war der Weg direkt zu Anfang deutlich schöner, als am gestrigen Tag. Anders als am vorherigen Tag, ging es durch nett zu fahrende Waldstücke..
... vorbei an kleinen, hutzeligen Gesellen...
... über endlos lange Deichpassagen.
Der Weg vor hervorragend zu fahren und somit war die Laune zu dem Zeitpunkt bestens. Auch das schlechte Wetter konnte davon nicht abhalten. Es war, wie für die Eisheiligen üblich, elendig kalt.
Wie zu sehen ist, musste sogar die lange Hose inkl. der Windjacke herhalten. Bei knapp über 8°C Außentemperatur kein Wunder. Da wurde selbst die typische Pause recht frostig.
Landschaftlich an einigen Stellen ganz nett, war der Großteil der Strecke doch sehr vom Deich geprägt. Da waren die vereinzelten Ausblicke auf die Marschlandschaften schon der Höhepunkt.
Im Video kann man auch sehr schön sehen, wie weitläufig die Landschaft vor Hamburg wirklich ist.
Das eigentliche Ziel war der Campingplatz Stover Strand International, als ich jedoch bereits gegen frühen Mittag dort angekommen war und die Menge an Wohnmobilen und Schicki-Mickis gesehen habe, war die Entscheidung leicht noch ein wenig weiter zu fahren.
Es ging dann immer weiter an der Elbe entlang mit dem Ziel kurz vor Hamburg einen Campingplatz zu finden. Die Beine waren noch frisch und der Tag auch noch nicht weit fortgeschritten. Da waren auch die landschaftlich weniger ansprechenden Teile kein wirkliches Problem.
Ein kurzer Blick auf die OSM Karten offenbarte einen Campingplatz ca. 20km vor Hamburg. Also ab auf die Fähre Zollenspieker und flugs auf die andere Seite übergesetzt.
Leider fing es dann noch direkt auf der Fähre an zu regnen, so dass ich auf der anderen Seite der Elbe einen Unterstand suchen musste. Und beim Warten auf die Regenpause fiel mir doch glatt die folgende Werbung auf:
Interessante Mail-Adresse, ich würde mal frech behaupten, dass sich diese Adresse niemand merken kann. Leider wurde der Regen immer stärker, so dass ich eine kurze Pause auf einem Abenteuerspielplatz einlegen musste.
Von dort ging es aber dann nach einem netten Gespräch mit den ebenfalls dort verharrenden Eltern stetig zum vermeintlichen Ziel, dem Campingplatz vor Hamburg.
Dort angekommen schlichen sich allerdings erste Zweifel ein. Am Wegrand Angebote zum Vermieten von Stellplätzen?! Keine Rezeption?! Keine Zelte?! Wohnwagen soweit das Auge reicht?! Ein erstes Gespräch mit den "Campern" vor Ort ergab dann die ungeschminkte Wahrheit. Keine Kurzzeitplätze, nur Dauercamping! Kleiner Rückschlag, der nächste Campingplatz erst wieder hinter Hamburg, genauer in Blankenese...
Also wieder auf das Rad, immer weiter Hamburg entgegen...
Der erste Blick auf die Weltstadt! Wow! Nur die wummernden Bässe stören! Wo kommen die denn her? Ahhh, ok, es findet das Flash Music Festival statt...
Na gut, also ging es etwas weiter nach Hamburg rein, da das Festival leider den Elberadweg blockiert!
In der Speicherstadt angekommen wurden allerdings die Bässe auch nicht weniger...
Auch hier war die Ursache schnell gefunden. Der Hafengeburtstag!
Daher also die vielen Menschen? Neee, als es hinter den Landungsbrücken ein kurzes, dezentes Signal gab, wusste ich auch, dass mehr dahinter war...
Ok! Ok, Ok... zuviel Input für den Tag...
Am Campingplatz angekommen die Erleichterung. Der Campingplatz existiert wirklich und er ist auch noch offen. Das der Platz eher einer Sandwüste gleich ignoriere ich einfach mal...
Mit mehr als 10 EUR einer der teureren Campingplätze, aber dafür auch hier wieder die Duschen inklusive. Glücklicherweise!
Weg
- 100% Asphalt, 80% trostloser Deichweg
- Campingplatz (inkl. Dusche): 12,60 EUR
- Fähre - 2,50 EUR
- Bier und Bananenbrot - 3,50 EUR
- Knorr Erbsensuppe (*örgs*)
- lange Radklamotten, verdammt kalt...
- Campingplatz vor Hamburg
- Regen, Regen, Regen, Sonne, Regen, ...
- "Bei 70km hatte ich bereits übertrieben..." der Campingplatzbetreiber nach der Frage zu den Tageskilometern