Aber eins nach dem anderen. Begonnen hat der Tag in Gartow. Nach einer besinnlichen Nacht, zumindest nachdem die Jugendgruppe beschlossen hatte zu schlafen, wurde ich sanft durch die Melodie von Nana Mouskouri geweckt. Anscheinend hatte nicht nur ich als Jugendwart die Idee Kiddies mit dem Lied zu wecken!
Das Einpacken ging aufgrund der bereits zahlreich umherfliegenden Mücken schnell von der Hand und so war ich bereits früh wieder auf dem Rad und auf dem Weg zum Frühstück. Einen Kommentar zur Campingplatzleitung bzgl. der Ruhezeit oder dem morgendlichen Wecken habe ich mir einfach mal geschenkt. Wir waren sicherlich als Jugendgruppe früher auch nicht besser ;-)
Das Frühstück war an dem Tag mal wieder so richtig gesund! Eine Flasche Landliebe, ein Wunderbar, Old Amsterdam in kleinen Tüten und ein Schokoladen-Croissant. Da ging es beschwingt auf das Rad immer weiter Richtung Cuxhaven. Und ausnahmsweise konnte ich mich mit der Penny-Werbung identifizieren. Es ging wirklich "Erstmal zu Penny!".
In Gartow selbst auch direkt das erste Ärgernis. Der Deich wird ausgebaut und keine Umleitung in Sicht. Bereits am Tag davor wurde der Deich auf der Etappe ausgebaut, aber wenigstens war eine, sogar wenig befahrene Umleitung, ausgeschildert. In Gartow? Fehlanzeige! Es ging durch tiefen Sand, eine Quälerei mit dem vielen Gepäck. Mehr als Schieben war nicht drin...
Auf dem Weg zur Fähre nach Pervestorf kam mir einer der Radfahrer aus einer Gruppe Entgegenkommender doch recht bekannt vor. Schnell umgedreht und den Arbeitskollegen aus Hannover begrüßt. Die Welt ist klein...
Allerdings trennten uns sich unsere Wege bereits an der Fähre. Die Jungs wollten die Elbe weiter linksseitig bis Hitzacker befahren und ich hatte mich bereits für die rechtsseitige Strecke an der Elbe entschieden. Für mich ging es also auf die gerade anlegende Motorfähre auf die andere Seite der Elbe.
Nach der Fähre ging es immer weiter über den Deich. Glücklicherweise zu Beginn des Tages noch recht flott, mit auffrischendem Gegenwind allerdings immer langsamer und langsamer. Erst jetzt hat sich der Gegenwind richtig bemerkbar gemacht. Was macht man dann? Richtig, Pause!
Auf der Bank zur Pause war noch ein Schild befestigt, welches eindrucksvoll vor den Eichenprozessionsspinnern gewarnt hat. Ansammlungen oder riesige Nester habe ich allerdings keine gesehen, ein paar vereinzelte Exemplare kreuchten auf dem Tisch herum.
Fast zu klein um diese mit der Kompakten zu erwischen. Lieber ein Stück Old Amsterdam genießen.
Der weitere Weg Richtung Dömitz war eher unspektakulär. In Dömitz war dann wieder Zeit für eine Pause und ich habe die Beine mit einem Blick auf den Hafen hochgelegt, einen Riegel geknabbert und ein wenig gelesen.
Hinter Dömitz war dann das Touristenfoto der zerstörten Brücke dran:
Und dazu noch eines einer gerade in Reparatur befindlichen Brücke.
Rund um Dömitz standen auch noch die alten Wach- und Grenzanlagen. Ein etwas beklemmendes Gefühl. Spannender war allerdings der Fakt, dass ich mit dem Rad an einem Tag in drei unterschiedlichen Bundesländern gewesen bin. Irgendwie cool ;-)
Hinter Dömitz ging es dann durch den Wald...
... vorbei an angenagten Bäumen...
... und an bereits abgenagten Bäumen...
... um dann wieder auf dem Deich Hitzacker entgegen zu fahren.
Da Hitzacker ja linkselbisch liegt, hieß es auch hier wieder übersetzen. Mit der Fahrradfähre ging es auf die andere Seite der Elbe, ein kurzes Video gibt es hier. Auch hier habe ich wieder Bekannte getroffen. Die beiden Reiseradler aus Hamburg hatten sich entschlossen auf die andere Seite der Elbe überzusetzen. Kurze Zeit später wusste ich auch warum!
Auf der anderen Seite des Hügels, warum ist das Wendland eigentlich so hügelig, dann nochmal die Bestätigung.
Da bin ich doch glatt ins Schwitzen gekommen. 13% mit dem ollen Packesel sind eine ganz schöne Hausnummer.
Da mir, wie bereits Eingangs erwähnt der Platz im Wald nicht zugesagt hat, bin ich einfach weitergefahren. Nachdem ich den schönen Ausblick kurz vor Etappenende genossen hatte...
... war ich auch bereits in Klein Kühnen auf dem Campingplatz Elbeufer angekommen.Der Campingplatz ist nett, sauber und gepflegt. Alles sehr modern und ordentlich. Einzig die zwei oder drei Reichskriegsflaggen auf dem Platz trüben das Bild. Aber nun gut, die Ewiggestrigen werden es eh nie lernen...
Gegen Abend kam dann auch, pünktlich und wie von Herr M.J. aus L. bestellt, ein heftiger Regenguss inkl. starkem Wind. Ich habe mich dann nochmal aus dem Zelt bequemen müssen, da das Nammatj doch glatt von der Seite nahezu platt gedrückt wurde. Vier Erdnägel waren dann anscheinend nicht ausreichend. Mit allen Sturmleinen hat allerdings nichts mehr gewackelt und ich konnte den Tag entspannt im Schlafsack beenden.
Weg
- 85% unbefestigt, teils auf oder neben dem Deich
- 15% Asphalt
- Frühstück - 5,00 EUR
- Campingplatz (inkl. Dusche): 7,50 EUR
- Fähre - 5,00 EUR
- Süßigkeiten - 1,50 EUR
- Spaghetti mit Spaghetteria (deutlich besser als Suppe)
- Saure Gurken
- Zelt, eine Burg im Sturm (wenn es abgespannt ist)
- Rastplätze auf der Deichseite
- Wind, ein Sonne-Wolken-Mix ohne Regen
- "Auf dem Platz ist Alkoholverbot" Platzwart mit dem Bier in der Hand
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