25.06.2014

Donauradweg - Etappe #4

Ein schwerer Tag, heute wäre der 14. Jahrestag gewesen. Meine Gedanken kreisen in der Vergangenheit, das Herz ist schwer und der Kopf dröhnt von dem Gelage am vergangenen Abend. Trotz des langen Abends bin ich bereits wieder um 08:00 Uhr auf dem Rad und schwinge mich auf in Richtung Ulm. Die Sonne scheint, kann aber die dunklen Gedanken nicht aus dem Kopf vertreiben.


Es gibt ein dekadentes Katerfrühstück, eine Nusstange, eine Brezel und ein heißer Kakao, dazu schreibe ich den Tagebucheintrag von gestern Abend zu Ende.


Während des Frühstücks spricht mich ein älterer Mann an und fragt mich wohin es gehen soll. Ich spreche von Ungarn und natürlich ist auch er dort schon gewesen. Er war aber enttäuscht vom Land, von den Leuten und den Campingplätzen, man könne das gar nicht mit Italien vergleichen, man würde merken, dass man in einen richtigen Ostblockstaat fährt. Ich ziehe eine Augenbraue hoch, sage ihm, dass er mir auf den Senkel geht und er zockelt beleidigt ab...

Von Erbach geht es in Richtung Ulm weiter, mal an der Donau entlang und mal über glatten Asphalt im Hinterland. Das Wetter ist super, der Wind allerdings richtig kräftig.


Ich hänge bis Ulm meinen Gedanken hinterher und einscheide mich spontan über die Lindenhöhe zur Bundesfestung zu fahren. Ich verfluche den strategisch gelegenen Punkt als ich die Straße hoch krieche.


Die Fahrt nach oben hätte ich mir allerdings schenken können, die Bundesfestung wird nur am Wochenende geöffnet und das auch erst ab 14 Uhr, nicht vorher. In der Woche nur für Gruppen...

Ich mache noch einen schnellen Abstecher in die Innenstadt von Ulm, trete den Touristen auf die Füße und bin recht schnell wieder in den Wäldern neben der Donau.


Hinter Ulm bekomme ich Gesellschaft durch einen netten Weggefährten der für die Himmelfahrtstour durch dass Allgäu trainiert. Ich hoffe, dass er den Blogeintrag findet und wir wünschen uns entspannte Tage über Himmelfahrt.

Bis Günzburg ist die Fahrt ein einziger Krampf, es rollt nicht richtig, der Kopf spielt nicht mit und ich ertappe mich wie ich immer langsamer werde, immer mehr Pausen machen und mich immer mehr über den Wind ärgere. Die Landschaft bietet allerdings auch keine wirklichen Höhepunkte.


Ich versuche mich zusammen zu reißen und ziehe bis Günzburg mein Tempo an, halte den Kopf unten und lasse die Beine ihre Arbeit machen. Als Belohnung gibt es in der Altstadt in Günzburg leckeres, selbstgemachtes Eis.


Ich fahre noch weiter bis Höchstadt, ...


... schaue mir das Schloss an und mache ein wenig Pause.


Aufgrund der Hitze und der langen Zeit im Sattel nehme ich auch jede Gelegenheit mit um die heißen Waden zu kühlen, die zahlreichen Kneipp-Becken sind eine tolle Gelegenheit.


Die Strecke bis Donauwörth ist plattes Land, der Radweg verläuft auf einer stark frequentierten Straße und die Touristen strömen in die wenigen Biergärten, keine Chance für eine kleine Pause, ich ziehe durch bis zum Ortsschild.


Den Campingplatz beim Kanuclub zu finden ist etwas schwieriger, aber glücklicherweise entscheidet sich Florian, danke dafür, mich einfach bis dorthin zu begleiten. Wir unterhalten uns auf dem Weg und ich freue mich auf einen so offenen Menschen zu treffen, das hat Spaß gemacht.

Der Abend geht mit einer Flasche Weizenbier, einer Flasche Zitronenlimonade und einer Portion CousCous mit Currysoße zu Ende. Das die Soße überkocht und mir die ganze Hose versaut, passt irgendwie zum Tag.


#selfie
Nussstange, Brezel, Kakao #frühstück

Eis, Snickers #mittagessen

CousCous mit Currysoße #abendessen

"Ich laufe eh in die Richtung, ich bringe dich einfach dorthin!" #zitat

318 km #gesamtkilometer

125 km #tageskilometer

20:40 hh:mm #zeit_in_bewegung

15,4 km/h #durchschnitt

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen