04.11.2013

Kochkurs "Molekulare Küche"

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Wenn ich an molekulare Küche denke, dann muss ich immer an die Spritzen, Schläuche und Pipetten denken. Um dem ganzen auf den Grund zu gehen, habe ich den Gutschein der weltbesten Verlobten eingelöst und bin zu einem Kochkurs "Molekulare Küche" nach Schwetzingen gefahren. Wieso Schwetzigen? Leider gab es keinen anderen Veranstaltungsort mehr, so dass nur noch Schwetzingen oder Frankfurt am Main blieben. Der Termin in Frankfurt hat nicht gepasst, blieb also nur noch Schwetzingen!



Da mir die Anreise am gleichen Tag zu stressig gewesen ist, bin ich bereits am Samstag losgefahren und habe noch eine Nacht auf dem Campingplatz an St. Leoner See verbracht.


Eine Nacht bei Regen und frischen Temperaturen um 6°C brachten mir zwar schräge Blicke der Dauercamper ein, aber die Stimmung war echt Klasse. Ich habe den Abend ausführlich zum Laufen, Lesen und Kochen genutzt.


Nach einer geruhsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Morgen (Dosenfisch und Knäckebrot, die Märkische Umfahrt lässt grüßen) ging es nach Schwetzingen zu Barbara's Wine-Yard. Der Kurs sollte um 13 Uhr starten und bereits um 12:45 Uhr waren große Teile der Teilnehmer bereits anwesend. Die herzliche Begrüßung im kleinen Verkaufraum wurde durch ein kleines Begrüßungsgetränk, Rotwein mit Granatapfelsirup, abgerundet. Nach der kurzen theoretischen Einführung von unserem Gastgeber Nico ging es direkt an das eingemachte. Die notwendige Vorarbeiten für den Hauptgang wurden erledigt:
  • Vakuumieren / Thermalisieren des zugeschnitten Lammfleisches
  • Vorbereiten des Basilikum-Gels
Gestartet wurde das Menü allerdings mit einer einfachen Karottensuppe garniert mit einem pikanten Schaum.


Die Karottensuppe selbst war nur leicht gewürzt, die passende geschmackliche Abrundung wurde durch den Schaum erzielt.

Nach diesem kleinen Auftakt ging es an die Arbeit. "Fake Kaviar" oder auch "Drops" waren an der Reihe. Mit Spritze und Pipette gewappnet ging es an die Arbeit.


Tropfen für Tropfen wurden die kleinen Kügelchen in das Bad gegeben, mit klarem Wasser abgespült und dann konnte die Geschmacksexplosion im Mund beginnen.


Dabei sind viele, viele Richtungen denkbar. Aperol, milder Orangensaft, Kaffee oder auch Vanillesirup sind nur ein paar der Möglichkeiten, die von einigen ausprobiert worden sind. In der Küche sieht es dann allerdings im Anschluss aus wie in einem medizinischen Labor.


Bevor es an den Hauptgang ging, stand noch die Vorbereitung für den Nachtisch auf dem Plan. Schokoladen-Spaghetti mit Himbeermus und geraspelter Kouvertüre. Die Masse für die Spaghetti wird mit Hilfe einer Spritze in einen Schlauch gezogen, der Schlauch für ein paar Minuten in kaltes Wasser gelegt und schon können die Spaghetti aus dem Schlauch gedrückt werden.


Final angerichtet wird zum Schluss, so dass die Spaghetti kein Wasser aus dem Mus ziehen können.

Für den Hauptgang wurde ein Tomaten-Mango Espuma auf die Teller gesetzt, das Sous-Vide gegarte Lamm neben dem Basilikum-Gelee und ein paar Zuckerschoten angerichtet und mit einer Pfeffer-Air abgerundet.


Und nein, das Espuma wurde nicht bereits gefuttert, das ist anscheinend Teil des Tellerbildes gewesen. Lecker, lecker...

Finaler Akt war dann, wie könnte es anders sein, das Kochen mit flüssigem Stickstoff. Spektakuläre Aktion, aber sicherlich nichts für die heimische Küche.


Es gab Früchte mit Schokomantel und Popcorn (für den einen oder anderen auch das im Schokomantel).


Nicht weniger spektakulär war auch das Herstellen von Eis mit Hilfe des flüssigen Stickstoffs. Walle! Walle! Daß zum Zwecke Stickstoff sich ergieße...


Auf dem Teller angerichtet, weit weniger spektakulär, nichts desto trotz aber sehr lecker.


Abgerundet wurde der Abend durch einen entsprechenden Digestif, für mich in diesem Fall ein Grappa, angemacht mit einem Kaffeelikör.


Ein spannender Tag, interessant gemacht und sicherlich werde ich das eine oder andere auch zu Hause ausprobieren.

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